© Veronika Freymüller, 2005

Der selbstständige Schi

An einem windigen Tag fuhr ich mit meiner Mama und meinem Papa auf die Wurzeralm, um Schi zu fahren. Wir gelangten mit der Gondel auf den Berg. Oben angekommen, sammelten wir unsere Sachen, und lagerten sie auf einem Haufen. Ich nahm meine Schi und wollte sie anschnallen, doch der rechte Schi wollte nicht sitzen bleiben. Ich versuchte es immer wieder, doch ohne Erfolg. Plötzlich rutschte er nach vorne, und den Berg hinunter. Ich wollte ihm nachlaufen, doch ich konnte nicht. Mein linker Schi steckte im Schnee fest. Ich schnallte ihn los und rannte dem Schi hinterher.

Plötzlich wurde es mir zu steil, ich fiel zu Boden und rollte den Berg hinunter. Mein Schi war in den Wald gefahren. Ich bremste mit meinen Füßen und lief in den Wald. Voll Freude sah ich meinen Schi. So schnell ich konnte, machte ich mich auf den Weg. Auf einmal stolperte ich über eine Wurzel und fiel zu Boden. Zuerst dachte ich, es wäre nichts passiert, bis ich merkte, dass ich nicht aufstehen konnte. Mein Knie schmerzte arg. Ich wusste nicht, ob ich schwer verletzt war. Durch meine dicke Schihose konnte ich nichts sehen. Es tat so weh, dass ich anfing zu weinen. Ich konnte keine Hilfe erwarten, denn ich lag im Wald, wo keiner reinkam. Mein Gesicht war voll Tränen.

Plötzlich, als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, kam eine große Gestalt auf mich zu. Als ich genau hinsah, sah ich, dass es mein Papa war. Ich hatte den Schmerz in meinem Knie ganz vergessen. Erleichtert atmete ich auf. Ich wollte auf meinen Papa zulaufen, Doch es war nicht möglich. Mein Vater trug mich ganz vorsichtig hinaus, auf die Piste. Den Schi hatten wir natürlich nicht vergessen. Ein paar Minuten später, kam ein Mann von der Pistenwache und brachte mich auf einem Pistenfahrzeug zu einem Sanitäter. Ich bekam einen Verband um mein Knie gewickelt. Ein paar Tage später konnte ich schon wieder gehen. Von da an nahm ich mir vor besser aufzupassen.