Ein Katzenwunder

An einem sehr warmen Frühlingstag erlebte ich einmal etwas sehr Aufregendes. Das war so:

Meine Familie und ich machten einen Ausflug nach Wien in den Tierpark Schönbrunn. Dort sahen wir viele Tiere und hatten sehr viel Spaß. Am Ende des Tages bekamen meine Schwester Rosa und ich ein kleines Kuscheltier als Andenken. „Eigentlich hätte ich lieber ein lebendiges Tier, so wie meine Freundinnen", flüsterte ich so vor mich hin. Aber meine Mutter ließ sich bestimmt nicht dazu überreden, so fragte ich auch gar nicht.

Als wir auf der Autobahn wieder nach Hause fuhren, wurde auf einmal unser Auto immer langsamer und langsamer. Mein Papa reagierte schnell und lenkte Gott sei Dank den Wagen auf den Pannenstreifen. Papa überlegte kurz und dann sah er, dass wir kein Benzin mehr im Tank hatten. Er hatte vergessen zu tanken. Ein paar Minuten später fuhr die Polizei an uns vorbei und hielt vor uns auf dem Pannenstreifen. „Gut!", dachte ich, „Die Polizei – dein Freund und Helfer!"

Papa erzählte den Polizisten was geschehen war. Leider war auch der Reservekanister des Polizeiautos leer und daher riefen sie per Handy einen Abschleppwagen, der später auch wirklich uns und unser Auto zur nächsten Tankstelle brachte.

Am Parkplatz der Tankstelle stiegen meine Mutter und ich aus, um im Shop Getränke und ein Süßigkeiten zu kaufen. Beim Rausgehen aus dem Geschäft wollte ich mein Kaugummipapier wegwerfen. Da sah ich eine überfüllte Mülltonne neben dem Eingang. Zwei Sekunden später hörte ich ein leises Wimmern. Da sah ich, dass sich ein Plastiksack neben der Mülltonne bewegte.

„Na so was!", dachte ich mir. Ich öffnete den Sack vorsichtig und entdeckte eine kleine, jammernde Katze. Vorsichtig nahm ich sie auf meinen Arm und ging zurück in den Shop. Ich fragte den Besitzer, ob er weiß, wem die Katze gehört. Doch er hatte keinen Ahnung und sagt unfreundlich: „Die hat bestimmt wieder einmal jemand ausgesetzt."

Unsere ganze Familie hatte großes Mitleid mit der armen Katze. Rosa und ich bettelten meine Eltern an, ob wir vielleicht das arme Kätzchen behalten dürften.

Und wie durch ein Wunder ließen sich meine Eltern erweichen und erlaubten uns die Katze mit nach Hause zu nehmen. Wir nannten sie „Milou". Nachdem Papa getankt hatte, fuhren wir gemeinsam mit unserem neuen Haustier nach Hause.

Das war ein toller Tag! Jetzt hatte ich nicht nur ein Kuscheltier, sondern auch eine echte Katze. Das freute mich und Rosa wirklich sehr!

© Emma 4c Tigerklasse