Recht und Ordnung im Mittelalter

 

Im Mittelalter war es so, dass über die Strafen der Häftlinge der König oder die Kirche entschieden. Oft passierte es aber auch, dass unschuldige Menschen verurteilt wurden.

Um ein Geständnis zu hören wurden die Menschen oft gefoltert.

Manche gestanden einfach nur, um der Folter zu entkommen.

Wir wissen, dass die Kirche einen großen Einfluss in der Gesellschaft hatte. So war das auch bei Gericht. Über der Kirche, also dem Papst, stand niemand. Darum traute sich auch niemand etwas gegen die Kirche zu sagen. Wer das machte, wurde bestraft. Die Menschen glaubten, dass sie in die Hölle kommen würden, wenn sie nicht das tun wurden, was die Kirche von ihnen verlangte.

 

Wie sah so eine Gerichtsverhandlung im Mittelalter aus?

 

Es gab zwei verschiedene Gerichte. Das eine Gericht beschäftigte sich mit Mord und schwerem Diebstahl und das andere Gericht beschäftigte sich mit Tagesdiebstählen oder Friedensbruch in der Stadt.

Wie du weißt gab es im Mittelalter drei Stände. Für diese Stände gab es  auch eigene Gerichte.

Die Gerichtsversammlungen fanden nur dreimal im Jahr statt. Hier musste jeder kommen, der angeklagt war.

Wenn jemand nicht zu seiner Verhandlung kam und er nicht gefunden wurde, war er sein ganzes Leben lang auf der Flucht. Wenn er jedoch gefunden wurde, wurde er getötet.

Die Gerichtsverhandlungen wurden nie an einem Feiertag durchgeführt.

Es gab ein bestimmtes Ritual, das man durchführte; man zerbrach den  Richterstab und warf diesen vor die Füße des Angeklagten.

Der Angeklagte konnte entweder frei gesprochen werden, oder er musste damit rechnen, getötet zu werden.

Während der Verhandlungen durfte die ganze Stadt zuschauen.

Es gab aber auch seltsame Methoden herauszufinden, ob jemand schuldig war oder nicht.

Man legte dem Angeklagten ein geweihtes Brotstück in den Mund. Wenn er dieses schlucken konnte, war er unschuldig. Oder der Angeklagte legte seine Hände in kochend heißes Wasser. Wenn er sich diese nicht verbrannte, war er unschuldig.

Folter im Mittelalter

 

Das Wort „Folter“ heißt quälen.

Eine Folter war eine Strafe. Man sagte, dass die Menschen gefoltert wurden, bei denen Gott es wollte.

Es gab verschiedene Arten der Folter:

·        Aufhängen

Die Menschen bekamen oft noch Gewichte an die Füße gehängt, wodurch größere Schmerzen entstanden.

Diese Methode wurde eingesetzt, um die Öffentlichkeit abzuschrecken.

·        Die eiserne Jungfrau

Das war das typischste Folterinstrument im Mittelalter. Es war meist eine hölzerne Figur, in die ein Mensch passte. In ihr waren Stacheln befestigt.

·        Kitzeln

Die Verurteilten wurden auf ein Brett gelegt und festgebunden. Dann kam ein Richter mit einer Feder und begann den Verurteilten zu kitzeln. Oft bestrich man die Fußsohlen mit Salz und ließ eine Ziege daran lecken.

Diese Folter war aber eher harmlos.  

 

·        Pranger

Der Pranger war ein Strafinstrument, mit dem der Verurteilte der Öffentlichkeit vorgeführt wurde.

Die Strafe bestand darin, dass der Verurteilte in der Öffentlichkeit stand und sich die Beschimpfungen gefallen lassen musste.

So sah ein Pranger aus:

       Die beiden Löcher links und rechts waren für die Hände, das große Loch in der Mitte für den Kopf.

 

Die Todesstrafen

 

·        Lebendigbegraben

Wer ein Kind ermordet hat, wurde lebendig begraben. Man wurde gefesselt und mit dem Gesicht nach unten begraben.

·        Verbrennung

Wie wir schon bei der Hexenverbrennung gehört haben, wurden viele Menschen, vor allem Frauen, die der Hexerei angeklagt waren, verbrannt.