Durch Zecken übertragene Krankheiten
Wir kennen derzeit 2 durch Zecken übertragene Krankheiten.
Das eine ist eine Viruserkrankung - die FSME.
Die zweite ist eine Bakterieninfektion – die Lyme-Borreliose.
1.) Die FSME oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (auch zentraleuropäische Enzephalitis genannt)
Die FSME-Viren befinden sich in der Speicheldrüse der Zecken. Beim Biss spritzt die Zecke Speichelflüssigkeit in die Haut hinein, damit das Blut nicht gerinnt und sie in Ruhe saugen kann. Dadurch gelangen die FSME-Viren in den Körper. Nach einer Inkubationszeit von etwa 7-10 Tagen beginnt das Stadium der Erkrankung (Prodromalstadium): Man bekommt Kopfschmerzen, Fieber und Muskelschmerzen. Also ähnliche Beschwerden, wie bei Grippe.
Diese Beschwerden dauern ungefähr eine Woche. Dann erfolgt ein beschwerdefreies Intervall von etwa 8 Tagen. Wenn man großes Glück hat, kann die Erkrankung nun zu Ende sein und man erwirbt eine Immunität.
Wenn nicht, fangen die Kopfschmerzen und hohes Fieber wieder an. Man hat Brechreiz und fällt zunehmend in Bewusstlosigkeit. Nun können sich die befürchteten Lähmungen entwickeln, die bei der FSME vornehmlich den Schultergürtel, die Hals- und Nackenmuskulatur befallen.
Bei Kindern ist die Prognose meist günstig, bei Erwachsenen gibt es sehr schwere Fälle mit bleibenden Lähmungen.
Eine ursächliche Behandlung ist nicht möglich. Als Vorbeugung gibt es die aktive Schutzimpfung für Erwachsene und Kinder ab dem vollendeten 1.Lebensjahr.
2.) Die Lyme – Borreliose
Sie wird durch ein Bakterium ( Borrelia burgdorferi ) hervorgerufen. Diese Bakterien befinden sich im Mitteldarm der Zecken (oder möglicherweise auch in anderen blutsaugenden Insekten) , meist der kleinen Nymphen ( das sind junge Zecken ). Daher ist eine Blutmahlzeit von 24 Stunden erforderlich bis die Bakterien auf den Menschen übertragen werden.
Die Erkrankung läuft beim Menschen in 3 Stadien ab:
a.) Erythema chronicum migrans ( das heißt : die wandernde Rötung )
Zirka 2 Wochen bis maximal 3 Monate nach dem Zeckenbiss entsteht eine Rötung der Bissstelle die kreisförmig auseinander läuft und in der Mitte wieder abheilt. Dazu kommen noch allgemeine Krankheitserscheinungen, die sehr unterschiedlich sein können.
b.) Im zweiten Stadium kommen die Nervenerkrankungen, wie Hirnhautentzündungen, Lähmungen, Augenentzündungen, Herzentzündungen und verschiedene Hauterscheinungen hinzu.
c.) Im 3.Stadium findet man wieder Nervenleiden, Schwindel, chronische Gehirn – und Rückenmarksentzündungen mit Gleichgewichtsbeschwerden, teilweise Lähmungen, Muskelschwäche und auch Krämpfe. Typisch ist auch ein kleinfleckiger, blauroter Ausschlag am Ellenbogen, Handrücken, Knien und Sprunggelenken. Auch kann es nicht selten ab dem 1.Stadium zu Gelenksentzündungen kommen.
Die Krankheit kann man mit verschiedenen Antibiotika heilen. Den besten Erfolg hat man aber, wenn man so früh als möglich mit einer Behandlung beginnt.
Eine Impfung gegen diese Erkrankung gibt es zur Zeit noch nicht.
